Während man in Salzburg bei niedergelassenen, intensivmedizinisch ausgebildeten Ärzten nachfragt, ob sie in überlasteten Spitälern aushelfen können, vor Spitälern aufgewiegelte Impfgegner demonstrieren und in sozialen Medien ihre irrationale Theorien und Ängste verbreiten, arbeiten Hausärzte nicht nur, aber gerade auch in Niederösterreich unermüdlich an der Bekämpfung der Pandemie. Auch Kinder können nun immunisiert werden. 

Ganz besonders gefordert sind dieser Tage Kinderärzte. Das kleine regionale Blatt Tips (Ausgabe Amstetten) hat zu diesem Thema Kinder- und Jugendärztin Dr. Silvia Reisner-Reininger zum Interview gebeten. Die Hausärztin erklärt darin, warum es wichtig ist, auch Kinder zwischen fünf und zwölf gegen das gefährliche Virus zu immunisieren. Denn gerade in der Altersgruppe bis 14 ist die Inzidenz besonders hoch, so Reisner-Reininger. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) empfehle zudem die Impfung für Kinder bereits.

Das Problem sei wie immer wieder in dieser Pandemie die Menge der Impfstoffe, bzw. die teilweise nur eingeschränkte Zuteilung derselben seitens der NÖ-Impfkoordinatoren an die Hausärzte.

Nur Drittel-Dosis für Kinder

Kinder erhalten jedenfalls den begehrten Impfstoff von Pfizer/Biontech. Dabei entspricht die Impfdosis für Kinder nur einem Drittel jener für Erwachsene. Erste und zweite Dosis werden im üblichen Abstand von etwa drei Wochen verabreicht. Auch die Auffrischungsimpfung, also der sogenannte „Booster“, ist vorgesehen.

Ohne Impfung schwere Erkrankung möglich

Die Hausärztin, die sich seit ihrem Studium intensiv mit Impfungen beschäftigt, setzt auf umfassende Beratung. Sie erklärt Nutzen und Risiko und verdeutlicht die Wichtigkeit einer Schutzimpfung, die Leben retten kann. Die Wahrscheinlichkeit, so Reisner-Reininger, dass ein geimpftes Kind schwer erkrankt oder andere ansteckt, ist mit einer Immunisierung gering. Mit ihrem Wissen habe sie auch ihre eigenen Kinder geimpft. Denn: Schwerwiegende Folgen einer Covid-19-Erkrankung sind auch bei Kindern möglich.

Generelle Schulöffnung kontraproduktiv

Kritik übt die Kinderärztin an der Entscheidung der Politik, die Schule trotz harten Lockdowns offen zu halten. Um der Pandemie konsequent entgegenzuwirken, sollten im Grundschulbereich vorsichtshalber nur Kinder deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind, die Bildungsstätten besuchen.

Das Interview in voller Länge lesen Sie hier

Zur Sache: Das Medium Tips zog sich vor einiger Zeit aus dem bisherigen Erscheinungsgebiet Niederösterreich und Burgenland zurück und konzentriert sich auf sein Kerngebiet Oberösterreich. In Niederösterreich erscheinen nur mehr in Amstetten, Melk, Scheibbs und Ybbstal regionale Ausgaben.

(wp/01DEZ2021)

Foto: Screenshot Tips/Amstetten

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