Am 2. April brachten die Ärztekammerwahlen in Niederösterreich neun Fraktionen in die Kurie der niedergelassenen und jene der angestellten Ärzte. Am 27. April wurde nun in der konstituierenden Vollversammlung der neue Präsident per Handzeichen bestimmt.

Pattstellung und Enthaltung

Mit einer hauchdünnen Mehrheit wurde Dr. Harald Schlögel, HNO-Arzt in Mödling, im dritten Wahlgang zum neuen Ärztekammerpräsidenten gewählt, schrieb die Tageszeitung Heute wenige Minuten nach der Wahl (Artikel: Hauchdünn Präsident). Die beiden Wahlgänge davor brachten eine bereits im selben Medium prognostizierte Pattstellung von 26:26 Stimmen. (Artikel: Pattstellung erwartet). Erst eine von einigen Insidern erwartete Enthaltung aus einer oppositionellen Fraktion, brachte das für Schlögels Koalition erlösende Ergebnis.

Neue Kurienobfrau seit vielen Jahren in Kammer

Zur Kurienobfrau der „Niedergelassenen Ärzte“ wurde Dr. Martina Hasenhündl, Allgemeinmedizinerin in Stetten (Bezirk Korneuburg) gewählt. Hasenhündl ist bereits seit 15 Jahren an maßgeblicher Stelle in der Ärztekammer NÖ tätig. In dieser Zeit dürfte die Überlegung gereift sein, in einer neuen Periode für frischen Wind in der Kammer sorgen zu wollen.

Hartnäckiger Verhandler an Kurienspitze der angestellten Ärzte

In der Kurie der „Angestellten Ärzte“ machte Oberarzt Dr. Wolfgang Walentich aus dem Krankenhaus St. Pölten das Rennen um die Obmannschaft. Walentich gilt als eloquenter, hartnäckiger Verhandlungspartner und dürfte nicht unbedingt ein Wunschkandidat auf Seiten von Politik und Verantwortungsträgern im Gesundheitswesen sein.

Neu Gewählte an Taten messen

Seitens der Opposition in der Ärztekammer und deren Vertreter aus dem niedergelassenen Bereich werde man die neue Kammerführung an ihren Taten messen, heißt es in diversen internen Wortmeldungen. Man wolle den neu Gewählten eine Chance geben, Ankündigungen und Forderungen aus dem Wahlkampf umzusetzen. Gleichzeitig fordert man Tempo.

Keine Zeit verstreichen lassen! Rasch in den Arbeitsmodus!

Nach den Wahlen möge man nun rasch in den Arbeitsmodus wechseln, so der Tenor aus diversen Ärztechats. Unverständlich sei daher, warum die neue Obfrau der Niedergelassenen noch keine Kuriensitzung einberufen hat. Denn es sei üblich, bereits zwei Wochen nach einer konstituierenden Vollversammlung die erste Arbeitssitzung abzuhalten. Nicht zuletzt auch, um die notwendigen Leitungsfunktionen in den diversen Referaten zuzuteilen. Damit wird im Regelfall ein zügiger Start in eine neue Arbeitsperiode garantiert.  „Diese lange Pause ist nicht, was sich die Ärzteschaft nun erwartet. Hier sollte rascher gehandelt werden!“, so die einhellige Meinung nicht nur bei Hausarzt:konkret.

VOLLVERSAMMLUNG – WAHLERGEBNIS IM DETAIL

(wp/28APR2022) Sagen Sie uns Ihre Meinung unter we_pe@gmx.at

Artikel wird ggf ergänzt

Foto oben: Ärztekammer NÖ in der Wiener Wipplingerstraße

Neuer Ärztekammerchef in Niederösterreich, Dr. Helmut Schlögel, niedergelassener Hals-Nasen-Ohrenarzt in Mödling (Foto: Bernhard Noll)

Dr. Martina Hasenhündl, neue Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte, Allgemeinärztin in Stetten
OA Dr. Wolfgang Walentich, neuer Kurienobmann der angestellten Ärzte, Oberarzt im Krankenhaus St. Pölten (Foto: Raimo_Rumpler)

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