ST. VALENTIN. Arnold Mottas ist Öffentlichkeitsarbeiter und Impfkoordinator der Stadt St. Valentin. Der studierte Theologe erzählt über seine Erfahrung mit Ärzten und Verantwortungsträgern des Landes Niederösterreich und der Enttäuschung, dass das in St. Valentin privat organisierte und von der Stadtgemeinde unterstützte Impfzentrum völlig unerwartet von Verantwortungsträgern des Landes NÖ „abgedreht“ wurde. Erst nach einiger Zeit durfte die hochprofessionell geführte Impfstrasse im Turnsaal einer Schule wieder öffnen durfte.

„Bevölkerung und Ärzte vor den Kopf gestoßen“

25 Mitarbeiter sind in die Abwicklung der privaten Impfstrasse in St. Valentin involviert. Nachdem die ersten Impfstoffe zu Verfügung standen, beschloss die örtliche Ärzteschaft für ihr Patienten und Bürger eine Impfstrasse zu organiseren. Eine der ersten in Niederösterreich. „Die Organisation hat sang- und klanglos funktioniert“, erklärt Arnold Mottas seitens der Stadtverwaltung im Gespräch mit „hausarzt konkret“. Zwölf Ärzte waren bereit, mitzuarbeiten. Es gab keine Wartezeiten für die Impfwilligen, keine Zwischenfälle – alle waren zufrieden. Bis eines Tages die Impfkoordinatoren des Landes NÖ beschlossen, dass Impfstrassen nur in den Bezirkshauptstädten errichtet werden. Dies sollte mit Hilfe von Notruf NÖ und Rotes Kreuz umgesetzt werden. Die private Initiative der Ärzte wurde kurzerhand untersagt. „Man hat uns („uns in St. Valentin“, Anm.) sehr unfein gesagt, man brauche uns nicht mehr“, ärgert sich Mottas. Damit hätte man Bevölkerung und Ärzte „vor den Kopf gestoßen“.

Ärzte nahmen enormen Aufwand auf sich

„Hätte es von Anfang an geheißen, Amstetten wird Impfzentrum, hätten wir gar darüber diskutiert“, so der Stadtmitarbeiter, aber nicht erst, wenn alles wunderbar funktioniert. Eine Impfstrasse kann nicht „nebenbei“ aufgebaut werden. Da sind Organisation und Bereitschaft zur Mitarbeit – oft ein enormer Mehraufwand neben der beruflichen Haupttätigkeit, nötig. „Unsere Ärzte haben sich zusammengesetzt und gesagt, sie wollen das machen“, zeigt sich Mottas erfreut. „In anderen Gemeinden mussten erst mühsam Ärzte gesucht werden“, die Impfungen organisierten.

Wirtschaft kooperiert mit Hausärzten

Durchschnittlich waren 25 Mitarbeiter in der Impfstrasse tätig. Zusätzlich zur Impfung der Einwohner St. Valentins bedienten sich auch große und mittelgruße Unternehmen der Impfstrasse um ihre Mitarbeiter gegen Covid-19 zu immunisieren.

Alle gängigen Impfstoffe im Einsatz

Im Einsatz waren die gängigsten Impfstoffe wie Astrazeneca, Biontech-Pfizer und Moderna. Wer noch nicht immunisiert aber impfwillig ist, für den steht auch zusätzlich das Vakzin Johnson & Johnson in den Ordinationen der niedergelassenen Ärzte zur Verfügung. (JUN21/wp)

VIDEO hier klicken: Klare Worte von Arnold Mottas

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