Interessensverbände unterstützen NÖ-Gesundheitsplan

Präsidenten maßgeblicher NÖ-Interessensvertretungen bekundeten heute ihre Unterstützung für den am vergangenen Donnerstag im niederösterreichischen Landtag beschlossenen „Gesundheitspakt“. Dem kritisch gegenüber stehen noch Teile der Bevölkerung, aber auch der Ärzteschaft. Vor allem in jenen Bezirken, in denen Spitäler geschlossen werden sollen, haben sich Initiativen gegen die Reformpläne der Politik gebildet. Hier wird es wohl noch viel politische Überzeugungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit brauchen, um die geplanten, tiefgreifenden Strukturveränderungen durchzubringen.

Vertreter der Ärztekammer, Landeszahnärztekammer, Apothekerkammer, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Landwirtschaftskammer, Gemeindebund und Gemeindevertreterverband Niederösterreich erläuterten heute, wie ihre Organisationen bei der Umsetzung des Gesundheitsplans Niederösterreich zusammenarbeiten könnten.

Sie betonten, dass der Gesundheitsplan, der letzte Woche vorgestellt und beschlossen wurde, ein wichtiger Schritt sei für eine sichere und künftige Entwicklung der medizinischen Versorgung in Niederösterreich. Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer, sagte, dass ein gesunder Standort gesunde Betriebe und Mitarbeiter braucht. Besonders betonte er die Rolle der betriebsärztlichen Versorgung für die Gesundheit und Wettbewerbsfähigkeit der Firmen.

Brigitte Ribisch, Vizepräsidentin des Gemeindebundes und einzige Frau am Podium, hob hervor, wie wichtig dieser Plan für die medizinische Versorgung sei. Sie zeigte sich bereit, die Umsetzung aktiv zu unterstützen, um die Gesundheitsversorgung zu stärken.

Die acht Institutionen waren sich einig, dass man für eine zukunftsorientierte, kundenfreundliche Gesundheitsversorgung im Land eng zusammenarbeiten müsse. Heinz Haberfeld, Präsident der Apothekerkammer, betonte den Wert, alle Ressourcen besser zu nutzen und digitale Möglichkeiten mehr einzusetzen. Die Apotheken stünden bereit, „die Gesundheitsversorgung zu verbessern“.

Für Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer, sei es wichtig, dass das Gesundheitswesen sich strukturell verändert, um eine gute Versorgung zu garantieren. Der Gesundheitsplan muss auch die Ausbildung stärken und die Arbeitsplätze im Gesundheitsbereich sichern.

Für eine zukunftsfitte Gesundheitsversorgung ist eine Strukturreform der Krankenhäuser nötig. Eine gute Verbindung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung ist dabei entscheidend. Harald Schlögel von der NÖ-Ärztekammer sieht in einem geplanten Konzept der allgemeinmedizinischen Erstversorgung einen Schlüssel. Damit können Patienten besser behandelt werden, ohne dass sie immer ins Krankenhaus müssten.

Der Vertreter der Zahnärztekammer, Hannes Gruber, unterstützt die Strukturreform und sieht den Gesundheitsplan als richtigen Weg, um die zahnmedizinische Versorgung aufrechtzuerhalten. Er betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen, um eine gute Versorgung zu gewährleisten.

Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer (nicht anwesend), erklärte in einer schriftlichen Botschaft, wonach eine gute Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten eine große Herausforderung sei. Er sieht den Gesundheitsplan als wichtigen Schritt, um hier langfristige Lösungen zu finden. Es brauche moderne Modelle und genug medizinisches Personal, um die Lebensqualität in ländlichen Regionen zu sichern.

Andreas Kollross, Präsident des Gemeindevertreter:innenverbandes (nicht anwwesend), merkte in einer schriftlichen Stellungnahme an, dass der demografische Wandel eine große Herausforderung darstelle und der Gesundheitsplan darauf reagieren müsse. Er machte auch klar, dass Gemeinden zur Finanzierung des Gesundheitssystems beitragen, und es wichtig sei, die Mittel gut einzusetzen.

Die acht Vertreter:innen stehen hinter den Zielen des Gesundheitsplans und wollen aktiv bei dessen Umsetzung helfen sowie ihr Wissen einbringen.

Weitere Infos folgen in eigenen Artikeln

(wp/31MAR2025)

Foto: Birgit Jung von der Ärztekammer Niederösterreich leitet die Pressekonferenz der Interessensvertreter vor zahlreichen Medienvertretern ein. Am Bild, von links nach rechts: Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich, Brigitte Ribisch, Vizepräsidentin des Niederösterreichischen Gemeindebundes, Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Initiator Dr. Harald Schlögel, Präsident der Ärztinnen- und Ärztekammer für Niederösterreich, OMR Dr. Hans Kellner, MDSc, Vizepräsident der Landeszahnärztekammer NÖ und Mag. Heinz Haberfeld, Präsident der Apothekerkammer Niederösterreich. (wp)

Video: Die Zusammenkunft der Präsidenten der Interessensvertreter sorgte für Medienpräsenz in der Wirtschaftskammerzentrale in St. Pölten. (wp)